Wissenschaftler haben bei blinden Mäusen mithilfe von Nanodraht-Arrays aus Gold und Titandioxid die Lichtempfindlichkeit des Auges wiederhergestellt.
Nachdem Forscherteams von der Fudan-Universität und der Chinesischen Universität für Wissenschaft und Technik sich intensiv damit beschäftigt hatten, wie sich mithilfe von Prothetiktechniken das durch Makuladegeneration oder Retinitis pigmentosa beeinträchtigte Sehvermögen wiederherstellen lässt, beschlossen sie, künstliche Photorezeptoren zu entwickeln.
Bei beiden Erkrankungen kommt es zu einer Degeneration der Netzhaut, sodass diese ihre natürliche Funktion als Photorezeptor nicht mehr ausführen kann.
Halbleiter-Nanodraht-Arrays, wie die bei den Experimenten der Teams verwendeten Gold- und Titandioxidstrukturen, lassen sich als künstliche Photorezeptoren nutzen, da sie – so die Forscherteams – eine große Oberfläche, hohe Mobilität beim Ladungstransport sowie exzellente Biokompatibilität und Stabilität bieten.
Die mit künstlichen Photorezeptoren versehenen blinden Mäuse reagierten dank des Implantats bis zu einem gewissen Grad wieder auf sichtbares Licht, wobei auch die mit dem Augenlicht verbundenen Teile des Nervensystems auf Licht ansprachen. Zudem wurde im Rahmen der Studie ein „funktionaler Erhalt“ der im Auge verbliebenen Netzhautschaltkreise festgestellt.
Die Forscher merkten an, dass die Implantate ohne trans-okulare Ballen oder Stromversorgung auskommen, und dass die Nanodraht-Arrays parallel zu den Netzhautschaltkreisen im Auge funktionieren, die erforderlich sind, um die Sehkraft wiederherzustellen.
Die Studie könnte den Weg für weitere Forschungsarbeiten bereiten, um das Potenzial von Titandioxid im Bereich der prothetischen Sehhilfen weiter auszuloten.